Fachtag der Projektbundesländer Netzwerk „Kinder von Inhaftierten“

Direkt im Anschluss an die COPE-Konferenz fand am 14. Juni 2024 in den Räumlichkeiten des Deutschen Instituts für Menschenrechte der Fachtag der Projektbundesländer Netzwerk „Kinder von Inhaftierten“ statt. Diese Veranstaltung brachte Vertreter*innen aus Ministerien, Projektbeiräten und Landesfachstellen der sechs Projektbundesländer sowie Interessierte aus zwei weiteren Bundesländern zusammen, um zentrale Fragen zur Unterstützung von Kindern mit inhaftierten Eltern zu diskutieren.

Nach der Begrüßung durch Hilde Kugler von der Bundeskoordinierungsstelle Netzwerk Kinder von Inhaftierten und Claudia Kittel von der Monitoringstelle UN-KRK führten Elke Brachaus von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Berlin sowie Grit Doernbrack von der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz Berlin die Anwesenden mit einleitenden Worten in die Themen des Fachtages ein.

Projektüberblick und Kennenlernen

In  einer ersten Austauschrunde konnten sich die Teilnehmenden gegenseitig über ihre Landesprojekte „Netzwerk KvI“ informieren und in acht Gruppen zu je vier Personen über folgende Fragen diskutieren:

  • Status quo: Wie läuft das Projekt Kinder von Inhaftierten in meinem Bundesland?
  • Umsetzung: Wie sind die Regelungen bzw. Umsetzungen in Ihrer Einrichtung bzw. Behörde?
  • Herausforderungen: Was sind die größten Herausforderungen in meinem Tätigkeitsfeld?
  • Unterstützung: Welche Unterstützungsmöglichkeiten können Sie anbieten, welche wünschen Sie sich?

Workshops und Diskussionen

In den Projekten der Bundesländer werden häufig ähnliche Grundsatzthemen in den Beiräten diskutiert.

Für diesen Fachtag wurden zwei wichtige Fragestellungen ausgewählt:

  1. Wie können die Kinder und Angehörigen in ihrem Sozialraum erreicht werden?
  2. Wie lassen sich die unterschiedlichen Anforderungen von den Kinderrechten einerseits und den Sicherheitsmaßnahmen des Justizvollzuges andererseits in Einklang bringen?

Der erste Workshop, moderiert von Sven Zibell und Kirsten Holert aus Hamburg, konzentrierte sich auf Zugangsmöglichkeiten zu Kindern von Inhaftierten über sozialraumorientierte Angebote und offene Kinder- und Jugendarbeit. Die besondere Förderstruktur in Hamburg regte hier zu intensiven Diskussionen und Umsetzungsideen in anderen Bundesländern an.

Der zweite Workshop, geleitet von Anja Seick aus Berlin und Heike Schlagge von der JVA Moabit, stellte das Thema „Kinderrechte vs. Sicherheit“ in den Fokus „Kinder als Chance für Justizvollzugsanstalten“ und regte über Praxisbeispiele zur gemeinsamen Lösungssuche an. Die interdisziplinäre Zusammensetzung der Teilnehmenden von der Kinderschutzbeauftragten über Mitarbeiterinnen aus JVAen, verschiedenen sozialen Diensten bis hin zu der Entscheidungsebene in Justiz- und Sozialministerien war sehr gewinnbringend für die Diskussionen. Die unterschiedlichsten Expertisen beleuchteten viele verschiedene Facetten und Zusammenhänge der Themen, woraus sich wertvolle neue Lösungsansätze und Ideen entwickelten.

Fazit und Kontakt

Die Diskussionen des Tages waren geprägt von einem offenen Austausch über den aktuellen Stand der Projekte in den jeweiligen Bundesländern, die verschiedenen Umsetzungsstrategien und die größten Herausforderungen in den jeweiligen Tätigkeitsfeldern. Dabei wurde auch intensiv darüber gesprochen, welche Unterstützungsmöglichkeiten angeboten werden können und welche noch benötigt werden.

Wir freuen uns sehr über den erfolgreichen Verlauf des Fachtags und die wertvollen Beiträge aller Teilnehmenden.

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