Erfolgreiche Mitarbeiter*innenschulungen zum Thema „Kinder von Inhaftierten“ in der JVA Nürnberg

Landesfachstelle Netzwerk Kinder von Inhaftierten (KvI) Bayern hat neben der Entwicklung neuer Angebote und der direkten Beratung von Familien auch die Aufgabe, Fachkräfte für das Thema „Kinder von Inhaftierten“ zu schulen. Erfreulicherweise konnten im Rahmen der anstaltsinternen Fortbildung der JVA Nürnberg (einschließlich der Außenstellen) bei 17 Terminen rund 330 Mitarbeitende aus allen Bereichen, darunter der allgemeine Vollzugsdienst, Fachdienste und die Leitungsebene, für die Probleme der Kinder sensibilisiert werden, die durch die Inhaftierung eines Elternteils entstehen. Hierbei fand auch eine intensive Thematisierung des „familienorientierten Vollzugs“ statt.

Kontroverse Diskussionen und konstruktive Anregungen

Während der Veranstaltungen gab es teils kontroverse Diskussionen über Veränderungen, die durch die Landesfachstelle angestoßen wurden. Ein Beispiel ist die Markierung der Wege, die den Kindern beim Besuch den Weg mittels Hufspuren des Maskottchens Juki weisen. Diese Maßnahmen wurden jedoch auch von vielen Teilnehmenden positiv aufgenommen, was sich in zahlreichen konstruktiven Anregungen und einer hohen Bereitschaft zur Unterstützung familienorientierter Angebote zeigte. Ein wichtiges Thema, das von den Mitarbeitenden angesprochen wurde, war der Personalmangel, da die Umsetzung der familienorientierten Angebote natürlich auch zu einem zeitlichen Mehraufwand bei den Diensthabenden führt.

Praktische Vorschläge der Teilnehmenden

In den Rückmeldungen der Teilnehmenden wurde unter anderem angeregt, Briefsets, die speziell für die Kommunikation zwischen Kind und inhaftiertem Elternteil entwickelt wurden, in der Zugangsabteilung bereitzulegen. Zudem wurde eine Anleitung für den Briefkontakt gewünscht, beispielsweise mit Piktogrammen. Eine weitere Idee war, „Überzieher“ mit dem Juki-Design für die Handsonden, die bei der Einlasskontrolle zum Einsatz kommen, von der Schneiderei nähen zu lassen.

Positives Fazit und Ausblick

Aus Sicht der Landesfachstelle und der Justizvollzugsanstalt ist es ein großer Erfolg, so viele Mitarbeitende einer JVA für das Thema „Kinder von Inhaftierten“ erreicht zu haben und somit auch den Austausch innerhalb der JVA zu befördern. Ein Teilnehmender bedankte sich für die Veranstaltung mit den Worten: „Danke für den tollen und informativen Vortrag :)“ Ein wichtiges Thema, das von den Mitarbeitenden angesprochen wurde, war der Personalmangel.

In einem Nachgespräch mit der Leitungsebene werden die konkreten Anregungen geprüft und Umsetzungsmöglichkeiten besprochen. Am Ende geht es darum, sich gemeinsam für die Kinder von Inhaftierten einzusetzen, um deren bestmögliche Entwicklung zu unterstützen.

Wir sind stolz auf die positive Resonanz und die vielen konstruktiven Ideen und freuen uns darauf, gemeinsam mit der JVA Nürnberg weitere Schritte zu gehen, um die Situation von Kindern inhaftierter Eltern zu verbessern.